Vereinsfahrt nach Plauen 2014

 
     
 
Da sieht man mal wieder, wie schnell die Zeit vergeht. Pünktlich zur Abfahrt fanden sich alle Teilnehmer vor dem Vereinshaus ein. In diesem Jahr sollte es in das Sächsische Vogtland gehen. Leider war das Wetter sehr wechselhaft, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Viele bekannte Gesichter waren dabei. Man hatte sich viel zu erzählen, hatten sie sich doch lange nicht gesehen. Lothar Quaas's Programm war vielversprechend. Wir waren  erwartungsvoll.
 
 
 
Zum Mittagessen gab es einen Halt in der Brauerei Gutshof-Brauschenke in Wernesgrün. Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter zur Göltzschtalbrücke, einer von 1846-1851 gebauten Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Nürnberg. Mit 78 m Höhe und 574 Länge mit 81 Bogen in 4 Etagen war sie schon damals die längste Eisenbahnbrücke der Welt. In der Bauzeit wurden 26 Mil. Ziegelsteine und unzählige aus dem Fels geschlagene Quader von 1037 Arbeiter verbaut. Zur Gründung musste man 21 m tiefe Baugruben schaffen. Eine große Anforderung zur damaligen Zeit und bei den schwierigen Bodenverhältnissen. Sie wurde im zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Nach der beeindruckenden Führung ließen wir uns zur Talsperre Pöhl fahren. In einer einstündiger Dampferfahrt wurde uns der Zweck der Talsperre erklärt. Nach etlichen Überschwemmungen in dieser Gegend in den 50-er Jahren staute man hier die Trieb, ein kleines Flüsschen, auf . Dazu mußte das Dorf  Pöhl weichen. Zur Erinnerung erhielt der Stausee den Namen des Dorfes. Am späten Nachmittag fuhren ins Hotel in Plauen. Dort gab es ein reichhaltiges Abendessen.
 
 
Am Samstag fand eine Führung durch die Stadt Plauen statt. Nach dem Krieg war Plauen sehr zerstört. Sie ist in den Jahren danach wieder zum großen Teil aufgebaut worden, und wirkte sehr sauber. Von hier ging im Oktober 1989 die friedliche Revolution in der DDR aus, denn die Züge mit den Flüchtlingen aus  Tschechien (Prag) fuhren durch diese Stadt. Das löste heftigen Unmut aus. Zur Erinnerung wurde nebenstehende Säule am Rathaus aufgestellt. Nach der Stadtführung hatten wir noch Gelegenheit das Spitzenmuseum zu besuchen. Dort wurde die Herstellung der Plauener Spitze im Wandel der Zeit gezeigt. Um 12 Uhr war dann Abfahrt vom  Hotel zu einer Rundfahrt im Musikwinkel, jedoch nicht ohne einen Zwischenstopp im klingenden Gasthaus in Breitenfeld-Alpenhof zu einem schmackhaften Mittagessen. Eine Reiseführerin zeigte uns in einer Rundfahrt über Markneukirchen und Klinkental den Musikwinkel. Nach dem zweiten Weltkrieg hatten sich hier viele Musikinstrumenten-Bauer aus Böhmen und dem Sudentenland niedergelassen. Noch heute gibt es aus dieser Zeit  einige wenige Fabriken, jedoch mehr selbständige Instrumentenbauer, die alle Instrumente vom Streich- über Blasinstrumente und Harmonikas herstellen und reparieren. Die einzelnen Orte sind hiervon stark geprägt. Man sieht die Spuren des Reichtums heute noch. Auf dem Weg nach Plauen zurück, wurde noch ein kleiner Zwischenstopp an der Vogtland-Arena eingelegt. Diese Sprungschanze, 140m hoch, wird im Winter für alpine Abfahrten und im Sommer für Trainingszwecke genutzt. Zurück in Plauen, gab es ein kräftiges Abendessen im "Altes Handelshaus", mit Speisen aus der Gegend. Danach war in kleinen Gruppen ein gemütliches Beisammensein.
 
 
 
 
Am Sonntag traten wir wieder die Heimfahrt über Augustusburg  an. Dort erhielten wir in einer Führung einen kleinen Einblick in die große Schlossanlage. Das Schloss, im 16. Jahrhundert auf Veranlassung eines sächsischen König erbaut, war im 20.  Jahrhundert sich selbst überlassen und dem Verfall preisgegeben. Man hat in den letzten Jahrzehnten versucht die Spuren des Verfalls und auch der Fremdnutzung, bzw. als Flüchtlingsunterkunft, zu beseitigen. Da alles eine Frage des Geldes ist, sind nur wenige Räume wieder hergestellt. Zumindest ist das Dach komplett erneuert, so dass kein Wasser mehr in das Gebäude eindringen kann, das die wertvollen Freskomalereien unwiderruflich zerstört hatte. Beeindruckend war die einmalige Wasserversorgung, ein durch Ochsen angetriebenes Schöpfwerk. Nach dem Mittagessen konnte man sich noch eine Motorradschau und den Kerker anschauen. Der große Kerker mit seinen Folterwerkzeugen war schon sehenswert. Dieser ist  gleich  zu Beginn des Baues der Burg geschaffen worden. Es war  erschreckend, welche Foltermethoden man sich ausgedacht hat um Geständnisse zu erpressen.
 
 
 

Nach einer Kaffeepause fuhren wir dann endlich heimwärts. Ein schönes langes Wochenende ging damit zu Ende.
Fast pünktlich erreichten wir das Vereinshaus, so wie Lothar Quaas es geplant hatte. Auch zu Petrus hatte er wieder einmal einen guten Draht. Das Wetter stimmte auf den Punkt. Danke Lothar.

 
Ursel Kahmann, Dieter Rentz